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Schwarzer Bildschirm – das Ende einer Beziehung

Über zehn Jahre habe ich Ubuntu Linux verwendet, habe es Freunden und Bekannten als Alternative zu Windows empfohlen. Nachdem Ende von Windows XP wollte ich Linux nicht nur ab und zu ausprobieren oder als Reparatursystem für meine Windows-Systeme verwenden. Die Installation von Ubuntu war damals sehr einfach und nachvollziehbar und ein gutes Angebot an Software war gleich schon vorkonfiguriert. Besonders ansprechend fand ich die große Gemeinschaft der BenutzerInnen, die Erklärungen und Hilfestellungen zu allen denkbaren Problemfällen sammelten. Und das nicht nur in englischer Sprache, sondern auch in deutsch.


Doch dann entschloss sich Canonical eine Pro Version zu entwickeln und die Probleme nahmen zu. Das waren keine Probleme, die ich selber verursachte. Meine Probleme waren selbstkonstruiert und ich konnte sie mit Hilfe der Gemeinschaft und meiner wachsenden Linux-Kenntnisse immer gut lösen. Versionsupdates scheiterten mit zunehmender Regelmäßigkeit und endeten in einer völligen Neuinstallation. Schwarzer Bildschirm – das Ende einer Beziehung

Nun bin ich beim Wechsel von Version 25.04 LTS auf 25.10 wieder auf einem schwarzen Bildschirm gelandet. Inzwischen habe ich die Umschulung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung erfolgreich absolviert und dabei zwei Jahre auf Linux gearbeitet, während die Dozenten und Mitschüler Windows benutzen. Ich fühle mich mit Linux und vielen FOSS Projekten sehr wohl und kann eigentlich alle Anwendungsfälle sicher und schnell in einer linuxuiden Umgebung lösen. Doch das Problem mit dem ‚Schwarzen Bildschirm‘ konnte ich auch dieses Mal nicht lösen. Zwar kam ich auf die Shell und dort war kein Fehler zu finden. Grafiktreiber und Desktop waren installiert und meldeten keine Probleme, der Bootloader Grub wollte aber auch mit Safe-Graphics-Einstellungen keinen Login-Screen und kein Desktop-System starten.


Auf meinem alten Laptop nutze ich seit einem Jahr Manjaro und die Idee von Rolling-Releases hat mich angenehm überrascht. Das System läuft stabil und macht was ich mir wünsche.


Auf Mastodon wurde ich auf CachyOS aufmerksam. Die Vorteile eines Arch-System kombiniert mit einfacher Installation und einer breiten Auswahl an Desktopsystemen. Dazu Entwickler aus Deutschland und eine Philosophie die Geschwindigkeit und Sicherheit betont. So habe ich mich entschieden CachyOS als Stammsystem auszuprobieren. Das ISO-Image war schnell geladen und auf einen USB-Stick installiert. Angenehm aufgefallen ist mir gleich, daß es nur halb so groß ist im Vergleich zum ISO von Ubuntu.


Die Installation und Lokalisierung war einfach und verlief problemlos.
KDE Plasma lieferte gleich ein Dock nach meinen Wünschen, ohne das ich dazu erst noch Einstellungen vornehmen musste. Im Repositorium fand ich alles was ich so im Alltag benutze. Der Firefox war schon da, Signal und Bitwarden, Gimp mit G’Mic, Libre Office und Gthump waren schnell gefunden. Audacious für meine Audiosammlung gab es und Steam war auch in windeseile installiert.
Bereits nach recht kurzer Zeit hatte ich wieder ein System, welches schnell meine Anforderungen erfüllte.
Sicher gibt es noch einige Programme, die ich installieren werden, doch nahm die Installation meiner Spiele Zeit in Anspruch und ich wollte ja meine Lieblinge auch kurz antesten, um sicher zu sein das alles flüssig läuft.

Fazit: Einfache Installation, breites Angebot an Software. Alles leicht zu konfigurieren und meine Spielleidenschaft kann sich weiter austoben. Ein sehr positiver erster Eindruck. Und es ist deutlich schneller als mein letztes Ubuntu LTS.