Esotherisches Geschwurbel
Sieben Totsünden kennen die Christen. Die Sieben ist eine ungerade, natürliche und positive Zahl. Sieben Weltwunder und die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen. Sieben Perioden im Periodensystem der Elemente. Die Siebensachen packen. Sieben Tage hat die Woche. Es gibt sieben Dreiecke (gleichseitig, gleichschenklig, ungleichseitig, rechtwinklig, spitzwinklig, stumpfwinklig und schiefwinklig). Die glorreichen Sieben und die sieben Samurai.
Superbia (Stolz, Eitelkeit, Hochmut, Arroganz), Avaritia (Geiz, Habsucht), Invidia (Neid, Mißgunst, Eifersucht), Ira (Zorn, Wut), Luxuria (Wollust, Unkeuschheit), Gula (Gefräßigkeit, Völlerei, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit), Acedia (Faulheit, Trägheit, Trägheit des Herzens), in diesen Sieben die Säulen des Unglücks zu entdecken, ist wirklich nicht schwierig. Sieben Dinge kann der Mensch sich merken. Das ist alles bekannt. Volksgut, sozusagen. Für Opfer und gegen Hunger haben die Deutschen schon viel gespendet. Da ist kein Geiz zu spüren. Und es zeigt wie stark die finanziellen Möglichkeiten des Volkes sind, könnte es seine Bürokratie überwinden.
Den Stolz hat man uns ausgetrieben. Nicht das wir immun wären gegen diesen Virus, doch im Augenblick, täte ein wenig gesunder Stolz uns eher gut.
Über Moral und Ethik schlichtweg einmal nachzudenken, ohne falschen Nimbus, daß ist die Forderung. Es kann nicht darum gehen eine Ethik-Kommission einzusetzen. Wer könnte da auch schon reinen Herzens drin sitzen? Oder eine generelle Moralkontrolle. Es braucht kein Gesetz, daß Genversuche verbietet, es fehlt an integeren Wissenschaftlern und Gelehrten – die wachsen nicht durch Gesetzesbeschluß. Sich die moralischen Aspekte des eigenen Handelns, die Konsequenzen für andere Menschen und für die natürliche Umwelt vor Augen zu führen, ist so bedeutsam, daß es zum ganz natürlichen Bestandteil aller Prozesse werden muß.
Wichtiger als Berater und Gremien für die ‚Gute Sache’, ist die persönliche Einsicht und die Bereitschaft die eigene Moral zu schulen und wichtige Entscheidungen auf das Gewissen von Vielen zu stellen. Eine anonyme Verwaltungsbürokratie ist ein prima Sündenbock, doch nun wirklich kein vertrauensvoller, verantwortungsbewußter Entscheider. (Weg damit!)
In der persönlichen Spiritualität, entdeckt der Mensch seine moralischen Fähigkeiten. Hier kann er Inspiration für ein wertvolles Leben finden. Da wo die eigene Religion zur Sekte und Institution wird, verliert sie schnell an göttlicher Essenz. Oft genug verkehrt die Kirche die positiven Aspekte der Gemeinschaft gegen die Menschen. Allein die Katholiken haben herausragendes geleistet an Vernichtung und Grauen in ihrer blutigen Geschichte und immer im Namen von Liebe und Menschlichkeit. Die Religion der Sektierer und Kirchen ist ein Krebs der Seele, gefräßig und extrem ansteckend.
Es gilt genau zu prüfen, was die Religionsbewegungen zur Befreiung vom Leiden geleistet haben. Ihre Beiträge zur Gewissensbildung und Glaubensentwicklung aus dem Wust an Mißverständnis und Dogmatik heraus zu ätzen und ins Allgemeine zu übertragen. Auf die institutionellen Ausformungen wollen wir für die Zukunft verzichten. Das Ringen um Wahrheit und Sinn kann und darf nicht zum Quell kriegerischer Auseinandersetzung werden. Glauben darf nicht zum Mittel und Zweck der Macht und zum Quell von Hass und Gewalt werden. Sonst gerät der Gottesdienst zur Gottesverleugnung. Sein oberstes Gebot ist das der Liebe.
Für eine Religion der Liebe und Freiheit! Ein Papst der Moderne war Deutscher.
(kopflast 2005)